Diese Chartmuster solltest du unbedingt kennen

Inhaltsverzeichnis:

Stell dir vor, du betrittst einen Raum, der gefüllt ist mit dem Geflüster von Millionen von Händlern weltweit, deren Gedanken und Strategien in einem einzigen Moment eingefangen sind. Dieser Raum ist der Markt, und diese Geflüster formen sich zu Bildern, die wir Chartmuster nennen. Diese Muster sind nicht zufällig; sie sind das direkte Ergebnis menschlicher Psychologie, wirtschaftlicher Indikatoren und globaler Ereignisse, die sich in Angebot und Nachfrage widerspiegeln. Mit dem richtigen Verständnis dieser Muster kannst du beginnen, die Sprache des Marktes zu verstehen und zu nutzen, um deine Handelsentscheidungen zu formen und zu verbessern. Damit kannst du zwar nicht jede einzelne Wendung am Markt vorhersehen, aber es werden dir wahrscheinliche Pfade aufgezeigt, die deinen Handel entscheidend voranbringen können.

Im folgenden Artikel erfährst du, wie du die Charttechnik nutzen kannst, um zukünftig mehr Rendite zu erwirtschaften.

Doch zunächst zu den Basics:

Was ist überhaupt ein Chart?

Ein Chart ist nicht einfach nur eine Ansammlung von Linien und Balken. Es ist ein Fenster in die Psyche der Marktteilnehmer. Es zeigt uns grafisch auf, wie sich der Kurs eines Finanzinstruments im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Kräfte dabei im Spiel sind. Hierbei gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten einen Kursverlauf einer Aktie darzustellen, wobei die geläufigste Form der Darstellung über Candlesticks (Kerzen) erfolgt. Diese zeigen dir auf einen Blick, wo eine Aktie eröffnet und geschlossen hat und gibt zugleich Auskunft darüber, wo das Tageshoch und -tief zu verorten ist.

Anbei ein Beispiel dazu:

Bild: Beispiele für Candlesticks

Neben der Darstellung eines Charts mithilfe von Candelsticks gibt es beispielsweise auch noch Linien-Charts, OHLC-Cahrts oder Heikin Ashi-Charts. Die meisten Händler verlassen sich bei ihrer Analyse aber auf Candlesticks.

Aus einer Ansammlung von mehreren Candlesticks entsteht dann ein Chartverlauf, in welchem sich ganz automatisch auch gewisse Muster etablieren.

Diese Muster sind wie die Sprache der Märkte. Sie ermöglichen es uns, die verborgenen Botschaften der Preisbewegungen zu entschlüsseln und können ein mächtiges Werkzeug sein, um zukünftige Kursbewegungen zu antizipieren.

Vertiefung der Grundlagen:

Marktpsychologie und Chartentstehung:

Jedes Chartmuster, das du siehst, ist ein direktes Ergebnis der kollektiven Handlungen von Einzelpersonen und Institutionen im Markt. Diese Akteure reagieren auf Nachrichten, wirtschaftliche Daten und andere Marktbedingungen, was zu Kauf- und Verkaufsentscheidungen führt. Diese Entscheidungen drücken sich in den Preisbewegungen aus, die wir in Charts sehen. Zu erkennen, wie Emotionen wie Angst und Gier Muster in den Charts formen können, ist entscheidend, um die zugrunde liegende Marktdynamik zu verstehen.

Wirtschaftsindikatoren und Chartmuster:

Wirtschaftsindikatoren wie Zinssätze, Arbeitsmarktdaten und BIP-Wachstum haben einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte. Diese Indikatoren können die Erwartungen der Marktteilnehmer bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsleistung beeinflussen und damit signifikante Bewegungen in den Charts auslösen. Ein tiefes Verständnis dieser Zusammenhänge kann dir helfen, die Entstehung bestimmter Chartmuster im Kontext wirtschaftlicher Zyklen zu antizipieren.

Wie können dir Chartmuster dabei helfen, deine Rendite zu steigern?

Welche Vorteile die Charttechnik gegenüber der Fundamentalanalyse bringt, habe ich bereits in meinem früheren Blog-Beitrag: “Die Kunst des Investierens – Warum Charttechnik dein Schlüssel zum Erfolg ist” beschrieben.

Kurz gesagt, laufen die meisten Chartmuster immer auf eine Art Showdown zu. Je weiter man sich diesem nährt, desto wahrscheinlicher wird ein Ausbruch in eine bestimmte Richtung. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei, neben dem Chart als solchem, auch das Volumen, welches wir jedoch in einem späteren Beitrag einmal näher beleuchten werden. Mit dem Wissen, dass dieser Ausbruch sich nährt, bieten sich oftmals sehr attraktive Chancen-Risiko-Verhältnisse, welche uns einen smarten Einstieg in einen Wert ermöglichen.

Welche Chartformationen gibt es und wie entstehen diese?

Anbei ein paar ausgewählte Chartmuster:

1. Schulter-Kopf-Schulter-Muster (SKS):

Bild: Dax-Future, Tageschart (Quelle: Tradingview.com)

Aussehen: Das Muster besteht aus drei Peaks: einem höheren Peak (Kopf) zwischen zwei niedrigeren (Schultern). Die jeweiligen Auflagepunkte bilden die sogenannte Nackenlinie.

Entstehung & Markthintergründe: Dieses Muster entsteht in einem Aufwärtstrend, wobei der Markt versucht, höhere Hochs zu erreichen, aber an Momentum verliert.

Das Muster reflektiert einen Kampf zwischen Bullen und Bären. Der erste Anstieg (linke Schulter) zeigt Optimismus, der zum Höhepunkt (Kopf) führt, wo einige Investoren beginnen, Gewinne zu realisieren. Der darauf folgende Rückgang und erneute Anstieg (rechte Schulter) signalisiert abnehmendes Vertrauen in die weitere Aufwärtsbewegung, was schließlich zu einer Trendumkehr führen kann.

Chancen und Risiken: Die SKS-Formation signalisiert recht eindeutig eine mögliche Trendumkehr. Sobald die rechte Schulter ausgebildet wird und sich der Nackenlinie nährt, besteht eine relativ große Wahrscheinlichkeit, dass diese nach unten durchbrochen wird. Eine gründliche Analyse der Volumina während der Bildung des Musters kann zusätzliche Bestätigung bieten. Ein hohes Volumen beim Durchbruch der Nackenlinie verstärkt das Signal einer Trendumkehr.

2. Cup & Handle (Tasse mit Henkel):

Bild: Fair Isaac Corporation, Tageschart (Quelle: Tradingview.com)

Aussehen: Das Cup & Handle-Muster ähnelt einer Tasse mit einem Griff. Die Tasse ist eine U-Form, und der Griff hat eine leicht abwärts gerichtete oder seitwärts gerichtete Tendenz.

Entstehung & Markthintergründe: Das Cup & Handle-Muster entsteht häufig in einem Umfeld, in dem ein vorheriger Aufwärtstrend pausiert, um eine Konsolidierungsphase einzuleiten. Die „Tasse“ bildet sich, wenn der Markt zunächst nachgibt, sich stabilisiert und dann zurück zum vorherigen Hochpunkt bewegt. Der „Griff/Henkel“ entsteht durch eine leichte Konsolidierung, die den möglichen Ausbruch und damit die Fortsetzung des Aufwärtstrends vorbereitet.

Chancen und Risiken: Diese Formation bietet eine gute Einstiegsmöglichkeit vor einem potenziellen Ausbruch. Das Risiko besteht in der Fehlinterpretation der Formation bzw. in einer vorzeitigen Auflösung des Musters nach unten, beispielsweise während der Henkelbildung. Auch die Ausbildung eines zweiten Henkels kann gegebenenfalls zu falschen Einstiegen in den Wert führen. Zudem ist die Zeitspanne für die Formation entscheidend; ein längerer Griff kann auf stärkere Ausbruchschancen hinweisen. Die Bestätigung durch steigende Handelsvolumina beim Ausbruch kann die Signalstärke erhöhen.

3. Flaggen-Formation:

Beispiele für Bullen-Flaggen:

Bild: Berkshire Hathaway Inc., Tageschart (Quelle: Tradingview.com)
Bild: Cadence Design Systems Inc., Tageschart (Quelle: Tradingview.com)

Aussehen: Eine Flaggen-Formation sieht aus wie eine kleine parallele Preiskonsolidierung, die gegen den vorherrschenden Trend gerichtet ist. Wenn der vorherrschende Trend aufwärts ist, nennt man es eine „Bullenflagge“ (die Konsolidierung erfolgt nach unten). Bei einem Abwärtstrend spricht man von einer „Bärenflagge“ (die Konsolidierung erfolgt nach oben). Die Formation besteht aus zwei Teilen: dem „Flaggenmast“, der einem steilen und schnellen Preisbewegung entspricht, und der eigentlichen „Flagge“, einer gegenläufigen Konsolidierungsphase, die leicht geneigt oder seitwärts verläuft.

Entstehung & Markthintergründe: Die Flagge entsteht nach einer starken Preisbewegung (dem Flaggenmast), wenn der Markt eine kurze Pause einlegt und sich innerhalb eines engen Preiskanals leicht gegen die ursprüngliche Bewegungsrichtung konsolidiert. Diese Konsolidierungsphase reflektiert eine temporäre Gleichgewichtsfindung zwischen Käufern und Verkäufern, nachdem eine der Gruppen (Bullen bei einer Bullenflagge, Bären bei einer Bärenflagge) den Preis deutlich in eine Richtung bewegt hat. Die schnelle Bewegung, die zur Entstehung des Flaggenmasts führt, wird oft durch signifikante Nachrichten oder Ereignisse ausgelöst, die eine starke Marktreaktion zur Folge haben. Die darauffolgende Konsolidierung zeigt eine kurze Verschnaufpause, in der die Marktteilnehmer ihre Positionen bewerten, bevor der vorherrschende Trend wahrscheinlich fortgesetzt wird.

Chancen und Risiken: Die Flaggen-Formation wird von Tradern als Gelegenheit gesehen, sich dem vorherrschenden Trend anzuschließen, kurz bevor dieser wieder an Fahrt gewinnt. Der Ausbruch aus der Flagge kann als Bestätigung gesehen werden, dass der vorherige Trend fortgesetzt wird, was eine attraktive Einstiegsgelegenheit für Trendfolger darstellt. Wie bei allen Chartmustern besteht das Risiko, dass die erwartete Fortsetzung des Trends nicht eintritt. Falsche Ausbrüche aus der Flaggen-Formation können zu Verlusten führen, besonders wenn der Markt volatil ist oder der Ausbruch nicht von entsprechendem Volumen unterstützt wird. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Formation fälschlicherweise als Flagge identifiziert wird, während tatsächlich eine Trendumkehr bevorsteht.

Fazit

Das Verständnis von Chartmustern und der Marktdynamik, die zu ihrer Entstehung führt, ist nur der Anfang deiner Reise im Trading. Ständige Weiterbildung, Übung und die Anwendung eines disziplinierten Risiko- und Positionsgrößenmanagements sind unerlässlich, um langfristig erfolgreich zu sein. Kein Muster bietet eine Garantie für zukünftige Bewegungen. Sie sind vielmehr Werkzeuge, die Wahrscheinlichkeiten zu deinen Gunsten verschieben können. Tauche tiefer in die Materie ein, verbessere deine Fähigkeiten kontinuierlich und meistere die Geheimnisse der Charts.

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Über den Autor:

Jens Rabe

Jens Rabe

Jens Rabe ist Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit seinem Team hilft er Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten zu einem regelmäßigen Einkommen an der Börse.
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