Der letzte Artikel zum Thema Risikomanagement, den du lesen musst

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Dass Risiko- und Moneymanagement kein KANN, sondern ein MUSS für erfolgreichen Börsenhandel ist, haben mittlerweile wahrscheinlich die meisten angehenden Börsenhändler verstanden.

Nichtsdestotrotz herrscht zu diesem Thema eine Menge Halbwissen. Wenn du diesen Artikel gelesen hast, wirst du mehr über Risikomanagement wissen als die meisten anderen Händler und kannst dich damit deutlich von vielen Amateuren absetzen, wenn du es richtig anwendest.

Damit kommen wir auch direkt zum ersten Problem, welches zwar nicht unmittelbar mit Risikomanagement zu tun hat, aber dennoch für das Scheitern vieler Händler in diesem Bereich verantwortlich ist.

Inkonsistentes Verhalten

Auf den Punkt gebracht, bedeutet inkonsistentes Verhalten, das eigene “Reden” und “Handeln” in Einklang zu bringen.

Die meisten Händler wissen genau, was sie tun “sollten” und können dies auch konkret benennen. Sie wissen beispielsweise, dass sie nur unter Verwendung eines Stop-Loss handeln sollten und diesen unter keinen Umständen während des Trades weiter von ihrem Einstieg wegbewegen sollten, als ursprünglich festgelegt. Gegenüber anderen Händlern oder Interessierten halten sie mit ihrer Weisheit auch nicht hinter dem Berg.

Dennoch handeln sie dann häufig genau entgegengesetzt dieser sinnvollen Vorsätze. Aus meinen Beobachtungen heraus scheitern die meisten Trader genau hier. Denn keine Strategie und kein Regelwerk hilft, wenn man es nicht konsequent und diszipliniert anwendet. 

Beobachte dich mal in anderen Lebensbereichen? Legst du regelmäßig inkonsistentes Verhalten an den Tag? Bist du darüber hinaus wenig diszipliniert? Genau solche Verhaltensweisen werden dafür sorgen, dass du an der Börse langfristig auf der Verliererseite stehst.

Vergegenwärtige dir diese Tatsache immer wieder. Denn alle Informationen, die du jetzt im folgenden Text zum Thema Risikomanagement bekommst, sind vollkommen wertlos, wenn du die gerade genannten Punkte nicht berücksichtigst. Für den restlichen Teil dieser Mail setzen wir deswegen voraus, dass du über die notwendige Disziplin verfügst und konsistent handelst.

Ein Stop-Loss allein schützt nicht vor Verlusten

Vor einer Weile habe ich mich mit einem Händler unterhalten, der in einer Aktie einen großen Verlust erlitten hat. Eine der Aktien, in die er investiert war, fiel von knapp 32 USD über Nacht auf ca. 6,50 USD.

Die Kurslücke, die sich dadurch ergeben hat, betrug knapp 80%. 

Obwohl er bei 30 USD einen Stop-Loss hatte, wurde seine Aktie erst am nächsten Handelstag bei ca. 6,50 USD verkauft.

Der Grund darin liegt darin, dass eine Stop-(Market)-Order letztendlich zur Market-Order wird, wenn der festgelegte “Stop Kurs” erreicht wurde. Eine Market-Order wird aber nur während der regulären Handelszeiten ausgeführt, also wenn der US-Aktienmarkt entsprechend offen ist. 

Wie kann man sich dann aber vor solch einem Szenario schützen?

Das Stichwort lautet Positionsgrößenmanagement.

Positionsgrößenmanagement

Die Positionsgröße entspricht der Summe des Kapitals, welches du in einer einzelnen Investition gebunden hast. Wenn du beispielsweise ein Depot von 100.000 € hast, könntest du festlegen, dass du nie mehr als 2, 5 oder 10 % dieses Geldes gleichzeitig in eine Aktie steckst. Somit kannst du in einem (Long)-Trade schon einmal nicht mehr Geld verlieren, als diesen prozentualen Anteil deines Depots.

Denn im schlimmsten Fall fällt die Aktie auf null und dein gesamtes Investment ist weg. Wenn dir dieser Gedanke gerade als Erstes kam, bist du definitiv auf der richtigen Spur.

Gehen wir nochmal zum oben genannten Beispiel zurück, in der die Aktie über Nacht um ca. 80% gefallen ist.

Nehmen wir an, du hast festgelegt, dass du von deinem 100k € Depot maximal 10 % in eine Aktie steckst.
Dann hättest du in diese Aktie 10k € investiert. Von diesen 10k € wären nach dem 80%igen Kursverfall noch 2k € übrig geblieben, du hättest also 8k € verloren.
Gemessen an deinem Gesamtdepot (100k €) hättest du also 8 % mit diesem Trade verloren.

Natürlich sprechen wir hier über eine Sondersituation, denn die meisten Aktien fallen über Nacht nicht einfach 80 %. Nichtsdestotrotz macht es Sinn, solche Szenarien einmal durchzuspielen und darauf basierend festzulegen, wie viel Geld du maximal in eine einzelne Aktie steckst.

Die Auswahl der Aktie

Eine wichtige Rolle spielt auch die Aktie, in die du dein Kapital investieren möchtest. Handelt es sich hierbei um ein großes, solides Unternehmen, wie z.B. Apple oder ist es beispielsweise ein medizinisches Unternehmen, dessen Kursanstieg rein darauf baut, dass ein bestimmtes Medikament eventuell eine Zulassung bekommt? (So war es übrigens im Fall der “Relmada Therapeutics” Aktie, von der mir der oben angesprochene Händler erzählt hat).

Wie volatil ist die Aktie generell? Handelt es sich um einen Wert, der im Durchschnitt vielleicht 0,5-1 % pro Tag schwankt oder bewegen wir uns in einem hochvolatilen Bereich mit einer täglichen Schwankungsbreite von 5 % und mehr?

Wenn du dich mit diesen Fragen auseinandersetzt, kannst du auch hierüber Regeln aufstellen, ob du das Investment überhaupt tätigst und wenn ja, wie viel deines Kapitals du mit diesem Investment bereit bist zu riskieren.

So eine Regel könnte beispielsweise lauten:
In Aktien aus dem Biotechnologiebereich investiere ich aufgrund der hohen Unsicherheiten nicht mehr als 2 % meines Gesamtportfolios.

Erst kommt das Risiko, dann alles andere

Ein weiterer Fehler, den viele Amateure immer wieder machen, liegt darin, dass sie sich zuerst ausrechnen, was sie mit einem bestimmten Trade verdienen können, wenn er gut läuft. Ein Profi hingegen kümmert sich IMMER zuerst um sein Risiko.

Erfolgreicher Trader sind in erster Linie vor allem Risikomanager. Unsere Aufgabe ist es, risikoarme Handelsopportunitäten zu finden.

Amateure lassen sich hingegen von den schnellen Gewinnen blenden. Sie lesen in einer beliebigen Zeitschrift oder einem Internetforum, wie viele Tausend Prozent die letzte Hype-Aktie gemacht hat und wollen wissen, welche Aktie sich als nächstes verzehnfacht und sie reich macht.

Wer mit dieser Erwartungshaltung an die Börse geht, sollte sich das Geld definitiv sparen. Nicht umsonst investieren die erfolgreichsten Banken der Welt jedes Jahr hohe Summen, um die klügsten Köpfe und die besten Technologien in ihre Unternehmen zu holen.

Hochbegabte Mathematiker, Informatiker und Physiker gehen in die Finanzbranche, um das meiste Geld aus dem Markt zu ziehen.

Mach dir also keine Illusionen und verschiebe deinen Fokus auf die richtigen Themen. Kümmere dich um die Dinge, welche du kontrollieren kannst. Und dein Risiko kannst du IMMER kontrollieren.

Der Wiederbeschaffungswert

Ein weiterer wesentlicher Punkt, den du bei deinen Investitionen beachten solltest, ist der Wiederbeschaffungswert des eingesetzten Kapitals.

Stell dir vor, du bist 60 Jahre alt und hast über die letzten 40 Jahre 2 Mio. € angespart. 

Wenn du jetzt 200.000 € dieses Kapitals verlierst, wirst du diese wahrscheinlich nicht in 2 Monaten außerhalb der Börse wieder verdient haben. Der Wiederbeschaffungswert dieses Kapitals ist somit verhältnismäßig hoch. Du hast jahrelang jeden Tag viele Stunden gearbeitet, um dieses Kapital zu verdienen.

Verdienst du hingegen 10.000 € netto pro Monat und investierst 2.000 € in eine Aktie und das Geld ist anschließend weg, könntest du im nächsten Monat einfach erneut 2.000 € in dein Depot einzahlen. Der Wiederbeschaffungswert ist somit deutlich niedriger als im ersten Beispiel.

Als Faustformel gilt für mich: Je größer das eigene Vermögen wird und je schwieriger es wird, das Geld wiederzubeschaffen, desto mehr rückt das Thema Sicherheit in den Vordergrund.

Die Haltedauer

Eine weitere wichtige Frage betrifft die Haltedauer. Viele professionelle Daytrader sind innerhalb eines Tages manchmal mit einem großen Teil ihres Depots in einer einzelnen Aktie investiert. Da sie in dieser Zeit aber vor dem Rechner sitzen und das Risiko eines Übernacht-Absturzes nicht besteht, haben sie hier die Chance frühzeitig eingreifen zu können, wenn am Markt etwas Unerwartetes geschieht.

Hier gilt als Faustregel: Das Halten einer Position über Nacht erhöht in der Regel das Risiko.

Auch hierüber lassen sich Regeln zur Positionsgröße deines Investments ableiten.

Bist du am Markt sehr kurzfristig engagiert (also innerhalb eines Tages) kannst du mit größeren Positionen arbeiten. Aufgrund der geringen Stops, welche du beim “Intraday Handel” setzt, bleibt dir in der Regel auch gar nichts anderes übrig, um am Ende auch ein entsprechendes Einkommen zu erzielen.

Sobald du deine Positionen aber über Nacht hältst, gelten die oben angesprochenen Risiken.

Weitere Sicherungsinstrumente

Neben dem Stop-Loss und dem Positionsgrößenmanagement gibt es auch noch andere Sicherungsinstrumente, wie beispielsweise Long-Put-Optionen.(Achtung, keine Optionsscheine)

Diese garantieren dir, eine bestimmte Anzahl an Aktien zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. (Hier fällt beim richtigen Einsatz des Instruments übrigens das Übernacht-Gap-Risiko weg).

Diese Methode setzt aber voraus, dass man Optionen als Produkt generell versteht und auch einen Broker hat, der einem erlaubt diese Instrumente zu handeln.

Ein weiteres Sicherungsinstrument wäre die Nutzung eines Futures auf einen breiten Markt. Hierüber kann man, bei richtiger Anwendung, mit nur einer Order ein ganzes Depot absichern, ohne einzelne Positionen hedgen zu müssen. 

Hier sind aber wieder andere Dinge zu beachten, weswegen sich diese Absicherungsmethode bei Weitem nicht für alle Händler eignet.

Fazit

Da ich im Dotcom-Crash selbst erlebt habe, was es bedeutet, wenn man sein Risiko nicht ernst nimmt, hat sich das Thema bei mir eingebrannt und steht für mich mit an erster Stelle.

Deswegen lernen die Kunden unserer Academy auch von Anfang an, ihr Risiko sinnvoll zu begrenzen, bevor es darum geht, wie man die Gewinne maximieren kann.

Ich höre immer wieder von Händlern, deren Gewinne, welche über Jahre hinweg gewachsen sind, innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden, weil sie grundlegende Punkte des Risikomanagements missachten. Schaue dir hierzu unbedingt nochmal den ersten Abschnitt dieses Artikels zum Thema inkonsistentes Verhalten an.

Denn leider ist nicht immer allein fehlendes Fachwissen für solche tragischen Ereignisse verantwortlich.

Wenn du jemanden an deiner Seite haben willst, der dir dabei hilft, solche Fehler zu vermeiden und dich auf deinem Weg zum erfolgreichen Investor begleitet, kannst du dich JETZT für ein kostenloses Erstgespräch bewerben.

Wie mit Tausenden anderen Kunden vor dir, schauen wir dann gemeinsam, wie wir deinen Börsenhandel aufs nächste Level bringen können.

Über den Autor:

Jens Rabe

Jens Rabe

Jens Rabe ist Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit seinem Team hilft er Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten zu einem regelmäßigen Einkommen an der Börse.
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Jens Rabe

Jens Rabe ist Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit seinem Team hilft er Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten zu einem regelmäßigen Einkommen an der Börse.

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